04.03.2019

Stürmische Zeiten – was tun bei schlechtem Klima?

Es ist ganz deutlich zu spüren – da braut sich etwas zusammen. Es wird dunkler und stiller, der Himmel zieht sich zu. Ob es blitzt oder donnert, entscheidet Zeus – so wird es dem Herrscher des Himmels nachgesagt. Wer hat bei Ihnen im Büro das Zepter in der Hand? Wer entscheidet über das Klima, das bei Ihnen vorherrscht?

© Deutscher Wetterdienst | Marit Zenk

Kennen Sie das? Sie gehen gut gelaunt ins Büro – oder sagen wir, zumindest in einem guten Zustand. Sie beginnen mit Ihrer Arbeit, ordnen die Dinge und bekommen langsam aber sicher das Gefühl, alles im Griff zu haben, wenigstens aber auf einem guten Weg zu sein. Doch plötzlich steht ein Kollege vor Ihnen. Leider in einem weniger guten Zustand als Sie es sind. Schlimmer noch: Er hat etwas auszusetzen, regt sich fürchterlich auf und dampft im wahrsten Sinne des Wortes nach seinem Donnerwetter wieder ab. Was bleibt, ist das trübe Wetter und die triefenden Regenwolken, die mit ihm in Ihr Reich einzogen.

Die Frage ist jetzt: Wie gehen Sie damit um? Keine Frage: Sie wurden nass gemacht!

Möglichkeit 1: Sie bleiben klatschnass auf Ihrem Stuhl sitzen und warten, bis Sie von allein trocknen. Frei übersetzt: Ihre Laune ist im Keller und Sie unternehmen nichts, dies zu ändern. Könnte dauern. Die Psychologen betiteln diese Passivität als Opferrolle.

Möglichkeit 2: Sie nehmen die Täterrolle ein. Das heißt, Sie werden aktiv, machen sich flugs trocken und sehen zu, dass die Angelegenheit ebenfalls in »trockene Tücher« kommt. Konkret gesagt: Sie schütteln den Vorwurf ab oder prüfen den Einwand und kehren dann zurück zu Ihrer eigentlich guten Laune. Und darum geht es mir: Lassen Sie nicht zu, dass andere Ihnen den Tag verhageln, sondern übernehmen Sie die volle Verantwortung für Ihre Stimmung.

Prüfen Sie den Vorwurf auf Wahrheit. Hat Ihr Kollege recht, müssen Sie ihm wohl beipflichten und zusehen, ob und wie Sie die Angelegenheit heilen. Das Ziel sollte sein, den Vorgang schon bald unter »ISSO« verbuchen zu können. Das heißt, annehmen wie es ist und einen Haken daran machen, um Ihre wertvolle Energie nicht für Vergangenes zu verschwenden. Schauen Sie nach vorn: Sollte »ein Kind in den Brunnen gefallen« sein, dann prüfen Sie, ob und wie Sie es wieder herausbekommen. Gleichzeitig sollten Sie sicherstellen, dass keine »weiteren Kinder in den Brunnen hineinfallen«. Also, was tun Sie zukünftig, damit der Fehler nicht noch einmal passiert und Sie keine Föhnfrisur ernten? Machen plus Reflektieren erzeugt Ihre Lernkurve. Damit haben Sie sich dem Thema angenommen, es ist nun abgehakt und kann in Ihrem imaginären »ISSO-Ordner« abgelegt werden.

Und wenn Sie es jetzt noch schaffen, sich über den Fortschritt, die Erkenntnis, die Lernkurve – über das Ergebnis insgesamt zu freuen, dann scheint auch schon bald wieder die Sonne für Sie.

PS: Sie möchten Ihren Beitrag zum Klima leisten? Dann werden Sie doch auch Wetterpate wie ich es einer bin und unterstützen Sie die Wetterforschung. http://www.met.fu-berlin.de/wetterpate/tief/#aktuell

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